Ganz entgegen der meist ursprünglichen Annahmen vieler Unternehmer erweist sich die Regelung der Unternehmensnachfolge nicht als eine nach kurzer Vorbereitung abzuschließende Transaktion, sondern als ein Prozess, der klar strukturiert sein sollte und mit einer Dauer von drei bis hin zu fünf Jahren viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als zunächst gedacht.
Die Gestaltung des Generationswechsels entzieht sich dabei vollständig der Routine aller Beteiligten. Diese Aufgaben sind einmalig und neuartig, sie sind komplex, müssen mit begrenzten Ressourcen bearbeitet werden und erfordern eine spezifische Organisation außerhalb des operativen Geschäfts.
Diese Komplexität und die Dauer des Projektes Unternehmensnachfolge fordern Seniorunternehmer, Nachfolger und die übrigen Beteiligten so weit heraus, dass fachliche Beratung und ein professionelles Management dieser Prozesse für den Erfolg des Generationswechsels essenziell sind.
Die beratende Begleitung und Strukturierung dieses Prozesses beginnt idealerweise so früh wie möglich, bei den Überlegungen des Unternehmers, jedoch spätestens bei den langfristigen Vorbereitungen des Unternehmens auf dessen Wechsel an der Spitze.
Nach einem solchen Führungswechsel geraten viele der Unternehmen in schwierige Fahrwasser. Sie erfahren dann eine Neuausrichtung an ihren Märkten und in ihrer Kultur.
Die entscheidende Herausforderung für den Übernehmer wird immer sein, dafür Sorge zu tragen, dass diese Veränderungen von den Mitarbeitern des Unternehmens, dessen Kunden und Geschäftspartnern mitgetragen werden.
Daraus ergeben sich zwangsläufig zahlreiche Themen zur beratenden Begleitung des Unternehmens in die Zukunft.
Die Beratung muss über die fachliche Expertise hinaus auch eine ganzheitliche Begleitung des Nachfolgeprozesses selbst und den offenen, produktiven Umgang mit Ängsten, Emotionen und Konflikten bieten.
Wichtig ist, dass Beteiligte und vor allem Berater mit einem Kanon von Methoden aus Moderation, Mediation, Schlichtung und Coaching dafür sorgen, Konflikte nicht so weit eskalieren zu lassen, dass sie einen erfolgreichen Generationswechsel vereiteln.
Hinter zutage tretenden Konflikten, Emotionen und geäußerten Positionen stehen Interessen, Bedürfnisse und verschiedenste Motive.
Diese Tiefenstruktur sichtbar zu machen ist die Voraussetzung dafür, dass die Akteure konsensfähige Handlungsoptionen für die Regelung der Nachfolge und für den nachhaltigen Fortbestand der Unternehmen entwickeln und zielführend verhandeln können.
Mehr Informationen finden Sie in der Publikation: Was einen gelungenen Generationswechsel in Familienunternehmen unterstützt. Ganzheitliche Prozessbegleitung und modernes Konfliktmanagement in Prozessen der Unternehmensnachfolge.download pdf
Autor: Jörg Wächtler In: Wirtschaftsmediation - Konflikte in Unternehmen und Organisationen, Herausgeber: Gernot Barth, Bernhardt Böhm, Jonathan Barth, ISBN: 978-3-95663-095-8, 1. Auflage, 2016, Steinbeis-Edition, Stuttgart
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